Debatte

Zum Stand der Diskussion um die zeitgenössische Dramatik

Collage3v.l.n.r. Constanze Becker, Moritz Rinke, Christian Weise: Gespräch über Rollen, Figuren und Textflächen © M. Hecht, J. Jenneßen, A. Vazquez Rey

April 2018. Wie muss eigentlich eine Rolle beschaffen sein, damit ein Schauspieler Lust hat, sie zu spielen? In der zeitgenössischen Dramatik sind solche Fragen aus der Mode gekommen. Diskutiert wurde zuletzt vor allem über Textflächen, neues politisches Schreiben oder Arbeits-Bedingungen für Dramatiker. Es wird Zeit, mal wieder genauer zu fragen, was die Figuren und ihre Rollen in einem Stück eigentlich ausmachen: Was erwarten Schauspieler? Wann merkt ein Autor, dass eine Rolle funktioniert? Wie viel tut ein Regisseur bei der Suche nach dem Charakter hinzu?

Wir haben mit der Schauspielerin Constanze Becker, fest am Berliner Ensemble engagiert, dem Dramatiker Moritz Rinke, der dort das Autorenprogramm leitet, und dem freien Regisseur Christian Weise über die Bedeutung der Rolle heute gesprochen. Hier entlang!

Afsane Ehsandar 250aAfsane Ehsandar © privat

April 2018. Afsane Ehsandars Stück "Welches Jahr haben wir gerade?" war eines der drei Stücke, das im vergangenen Jahr bei den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin prämiert und inszeniert wurde. Die Dramatikern, geboren 1981 in Teheran, wird in Gesprächen immer wieder mehr auf ihre Fluchtgeschichte statt auf ihre Texte angesprochen, gegen ihren Willen und plädiert dafür, Künstler unabhängig von Hautfarbe, Biographie oder Geburtsort zu beurteilen.