GetDeutsch1 250 Ute Langkafel u"get deutsch or die tryin'" © Ute Langkafel

Uraufführungen

Die Uraufführungs-Gastspiele beim Stückemarkt

28. April 2018. Mileustück? Sozialdrama? Oder doch einfach Spurensuche und historische Expedition? Necati Öziris get deutsch or die tryin führt tief in die Vergangenheit eines türkischen Elternpaars anlässlich der Einbürgerung ihres Sohnes. Sebastian Nüblings Inszenierung ist seine zweite Arbeit, die beim Stückemarkt zu sehen war, und er zeigt sich wieder als Rhythmusexperte, findet Michael Wolf.

MILF1 700 Susanne Reichardt u"M.I.L.F." © Susanne Reichardt

27. April 2018. Bislang war der Heidelberger Jugendstücke-Wettbewerb ein sehr guter Jahrgang, und als wollte das Theater da noch einen draufsetzen, hat es ins Rahmenprogramm die Eigenproduktion M.I.L.F. (Marvin is like a frog) von Daniel Ratthei gestellt. Statt Schülern sitzen jetzt abens Festivalbesucher im Klassenzimmerstück. Zur Begeisterung von Michael Wolf.

Versetzung 250 ArnoDeclair u"Versetzung" © Arno Declair

25. April 2018. Was war zuerst da: die manisch-depressiven Schübe eines Lehrers? Oder die gehässigen Menschen auf der Jagd nach dem Makel, die die Schübe auslösen? In seinem Stück Versetzung spielt Thomas Melle das am ohnehin komplexen Mikrokosmos Schule durch. Wie die Uraufführung des Deutschen Theaters Berlin in der Regie von Brit Bartkowiak in Heidelberg wirkte, weiß Simone Kaempf.

FrlAgnes1 250 Georges Pauly u"Fräulein Agnes" © Georges Pauly

25. April 2018. Rebekka Kricheldorf überschreibt in ihren Stücken und Komödien auch immer wieder Mythen oder bekannte Dramenstoffe. So erinnert die Haupfigur aus Fräulein Agnes, nominiert für den Mülheimer Dramatikerpreis, an Moliéres undiplomatischen Menschenfeind. Die Kunstkritikern Agnes pflegt ihren Abscheu auf alles und jeden, passend zu einer übersättigten Gesellschaft. Erich Sidler hats mit viel körpersprachlicher Symbolik inszeniert. Mehr von Michael Wolf.

jaeh2 250 Ingo Pertramer u"Ja, eh!" © Ingo Pertramer / Rabenhof

24. April 2018. Stefanie Sargnagel ist ein Phänomen, das mittlerweile auch jenseits von Wien verstanden wird. Ja, eh! Beisl, Bier und Bachmannpreis erhielt jüngst den Publikumspreis beim Münchner Radikal-jung-Festival und handelt von einer, die in Jogginghose auszog, das Leistungsprinzip zu verweigern. Mehr über Sargnagels Alltagsprosa, die der Welt lässig den Stinkefinger zeigt, und wie sie auf der Bühne funktioniert von Georg Kasch.

homoHalal1 250 David Baltzer u"Homohalal" © David Baltzer

23. April 2018. In Wien wurde einst die Uraufführung abgesagt, in Dresden dann triumphal nachgeholt: Homohalal blickt aus der Zukunft zurück auf eine Clique aus Geflüchteten und ihren Helferinnen – und entlarvt Menschlichkeit als eine Kette aus Egoismen. Was Ibrahim Amir in seiner bitterbösen Komödie vorlegt, verwandelt Regisseurin Laura Linnenbaum in einen lachrauschhaften Abend. Mehr von Michael Wolf.

PussyRiots1 250a Diana Kuester u"Pussy Riots" © Diana Küster

23. April 2018. Wofür lässt man den Kaffee stehen? Was brauchts, um sich für seine Ideale einzusetzen? Was tun? In ihrem kleinen, wilden Abend Pussy Riots erzählen Regisseurin Magz Barrawasser und Dramaturg Florian Heller von der russischen Punkband, aber auch von Feminismus und Haltung generell. Man kommt um Einiges klüger raus, findet Simone Kaempf.

VorSonnenaufgang1 250 Sandra Then u"Vor Sonnenaufgang" © Sandra Then

22. April 2018. Ein Drama zu modernisieren, auch das ist zeitgenössische Dramatik. Beispielhaft ging der Dramatiker Ewald Palmetshofer mit Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenaufgang um, hat die Aktualisierung nicht allein der Regie überlassen, sondern in seiner Neufassung die Spuren des Gestern verwischt. Nora Schlockers Uraufführungs-Inszenierung gastierte nun beim Stückemarkt. Mehr von Georg Kasch.

Spiel mir das Lied2 250 Joseph Ruben u"Spiel mir das Lied vom Tod" © Joseph Ruben

22. April 2018. Wortkarge Typen, die schneller schießen als ihr Schatten, unendliche Prärieweiten, das alles in Cinemascope als zweieinhalbstündige Filmoper mit komplexer Erzähldramaturgie: Sergio Leones Spiel mir das Lied vom Tod ist (Italo-)Western-Kult, ein Klassiker. Warum aber hat Klaus Gehre ihn in Braunschweig für die Bühne nacherzählt, Michael Wolf?